7. Juli Gewaltfreie Sprache und Kommunikation
Warum ein wertschätzender Umgang miteinander sowie eine gewaltfreie Sprache gerade in belastenden Zeiten wichtig sind, verrät Agenturinhaberin Sabine Pöhacker in diesem Blog.
Kommunikation ist eine komplexe Angelegenheit. Zentral für eine gelungene Verständigung ist die von den Kommunikationspartner*innen verwendete Sprache. Die Wahl der Sprache hat Auswirkungen darauf, wie die Kommunikation verläuft, ob Gesprächspartner*innen sich verstanden und wertgeschätzt oder verletzt und angegriffen fühlen.
Haltung und Werte vermitteln
Die Verständigung der Kommunikationspartner*innen untereinander kann als ein prinzipielles Ziel von Kommunikation verstanden werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss man sich der Grundlagen einer guten Kommunikation besinnen. Dem Gegenüber mit einer empathischen Grundhaltung gegenüberzutreten ist in diesem Zusammenhang definitiv sinnvoll. Anstatt Probleme und etwaige Vorwürfe, die man sich gegenseitig machen könnte, zu thematisieren sollte eine erfolgsorientierte Kommunikation auf Lösungen fokussiert sein. Die gegenseitige Wertschätzung der einzelnen Gesprächspartner*innen ist ein zentraler Bestandteil einer solchen lösungsorientierten Kommunikation. Die Kooperationsbereitschaft kann gefördert werden, indem man Sprache und Wortwahl bewusst einsetzt. Eine sogenannte gewaltfreie Sprache bildet also die Basis von erfolgreicher Kommunikation.
Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg
Der US-amerikanische Psychologe Marshall Rosenberg (1934-2015) entwickelte in den 1960er Jahren im Kontext der Bürgerrechtsbewegung eine Kommunikationsstrategie, die bewusst darauf ausgelegt ist, produktiv und effektiv zu kommunizieren – die sogenannte gewaltfreie Kommunikation. Konkret geht es darum, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse – welche laut Rosenberg die Grundlage einer jeden Kommunikation bilden – vorwurfsfrei auszudrücken und anhand dessen klare Bitten zu formulieren. Die Ziele seien friedliche Konfliktlösungen zu finden, die jeweiligen Kommunikationspartner*innen zum Reflektieren anzuregen und sie dabei wertzuschätzen, anstatt sie zu verärgern. Die Anwendung eines solchen Kommunikationsprozesses fördert das Vertrauen untereinander und hilft, Missverständnisse zu vermeiden.
Der Ton macht die Musik
Was kann man also tun, um gewaltfrei zu kommunizieren? Wie bereits erwähnt ist die bewusste Verwendung von Sprache dabei essenziell. Der/Die Sender*in einer Nachricht sollte sich darauf besinnen, wie seine/ihre Nachrichten bei den Empfängern ankommen. Macht man dem Gegenüber bspw. einen Vorwurf, indem man sagt „Du kommst immer zu spät zu unseren Verabredungen!“, dann ist diese Ausdrucksweise nicht sehr förderlich. Eine „Du-Botschaft“ wirkt automatisch als Vorwurf, der in den meisten Fällen dazu führt, dass Kommunikationspartner*innen sich angegriffen fühlen und sich infolgedessen dem Rest der Kommunikation verschließen. Der Zusatz „immer“ verleiht dem Vorwurf der Aussage außerdem zusätzlichen Nachdruck, was ebenfalls wenig verständnisfördernd ist. Es geht also darum, die passende Wortwahl zu finden und eine negativ behaftete Wortwahl zu vermeiden. Ein weiteres Beispiel wäre der Ausdruck Startschuss, dieser ist bspw. negativ konnotiert, stattdessen wären die Begriffe Auftakt oder auch Anfang eine neutralere Wortwahl.
Lösungsorientiert kommunizieren
Um zielorientiert zu kommunizieren ist es notwendig, dem Gegenüber Empathie entgegenzubringen und zu überlegen, wie die eigene Nachricht formuliert werden kann, um eine positive Reaktion zu bewirken. Die Basis gelungener Kommunikation ist die richtige Wortwahl. Unter Verwendung der gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg ist es möglich, friedliche Konfliktlösungen zu finden und Kommunikationspartner*innen zur Reflektion anzuregen.
Ein bewusster Umgang mit Sprache, die noch dazu klar und verständlich das Wesentliche auf den Punkt bringt, sind zentrale Bestandteile zur Erreichung dieses Ziels. So kann wertschätzend, lösungsorientiert und produktiv kommuniziert werden.
Autorin:
Sabine Pöhacker, MSc., – Senior Consultant, Geschäftsführende Inhaberin
Danke an Irene Maurer, unsere neue Trainee, für die Unterstützung.
comm:unications – Consulting & Services wurde 1996 gegründet und zählt zu den Top 10 PR-Agenturen Österreichs. Branchenschwerpunkte sind Consumer Brands, Kultur & Tourismus, Gesundheit, inter-/nationale Organisationen und Industrie. Die Expertise reicht von strategischer PR-Beratung, Medienarbeit, PR-Kampagnen und Social Media bis zur Krisenkommunikation. Die eigentümergeführte Agentur mit Sitz in Wien ist Partner im fünftgrößten globalen PR-Netzwerk der Welt, PROI Worldwide. Agenturgründerin Sabine Pöhacker, MSc. ist anerkannte Kommunikationsberaterin, Lehrbeauftragte an der Universität Wien sowie zertifizierte systemische Business Coach.
PROI weltweit die weltweit größte Partnerschaft von integrierten unabhängigen Kommunikationsagenturen, wurde 1970 in Europa gegründet. Die 80 PROI-Partner-Agenturen sind mit Büros in mehr als 165 Städten in über 50 Ländern in fünf Kontinenten vertreten. PROI Worldwide rangiert auf Platz 5 der globalen Marken der Kommunikationsbranche und erzielte 2018 ein Nettohonorarumsatz von mehr als 900 Mio Euro. Rund 6.500 Mitarbeiter betreuen 8.200 Kunden weltweit.
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