Sprache und Wording spielen eine zentrale Rolle in der Unternehmenskultur und prägen die Identität und Kultur des Miteinanders sowie das Bild nach außen. Dennoch werden sie oft vernachlässigt und als „Selbstläufer“ betrachtet. Warum man die Chance, Innen- und Außenwahrnehmung mithilfe der Unternehmenssprache zu formen, unbedingt wahrnehmen sollte, und wie ein Wording Manual dabei helfen kann, bringen Consultant Sarah Krasser und Junior Consultant Teresa Lackner auf den Punkt.

Ein Wording Manual legt die Grundsätze und Regeln fest, wie das Unternehmen nach innen und außen kommuniziert und dient als Praxis-Leitfaden für die richtige und konsistente Sprachverwendung. Denn: Wenn allen klar ist, wie man kommuniziert und was mit welchen Begriffen gemeint ist, kommt man schneller und smarter ans Ziel.

Der Ton macht die Musik!
Ein wertschätzender und freundlicher Umgang mit KundInnen, KollegInnen und den StakeholderInnen erleichtert den Arbeitsalltag und das Miteinander. Besonders im Service-Bereich ist es lohnend, die Spielregeln für die Kommunikation nach außen klar festzulegen und MitarbeiterInnen mit konkreten Kommunikationsleitfäden und Textbausteinen unter die Arme zu greifen. So kann auch in schwierigen Situationen ein hohes Level an Servicequalität erzielt, und das Risiko einer folgenreichen Fehlkommunikation, minimiert werden.

Klare Spielregeln geben Orientierung
Gendern wir? Darf man auch den Chef duzen? Wird am Telefon mit einem unprätentiösen Hallo! gegrüßt oder wird auch in der internen E-Mail-Kommunikation großen Wert darauf gelegt, den richtigen akademischen Grad zu nutzten? Die Möglichkeiten sind endlos, weshalb es so wichtig ist, sich auf eine einheitliche Sprachnutzung zu verständigen und MitarbeiterInnen peinliche Faux-Pas zu ersparen.

Corporate Wording ist Teil des Brandings
Sprache ist ein starkes Tool, um Werte und Identität zu vermitteln und sollte bei Überlegungen rund um Corporate Identity und Branding keinesfalls außer Acht gelassen werden. Konsistente Begriffe und abgestimmte Botschaften stärken den Wiedererkennungswert und unterstützen einen geschlossenen Auftritt nach außen.

Was gehört zum Corporate Wording?
Ein Wording-Konzept beinhaltet:

• Einen zur Unternehmensphilosophie passenden Sprachstil
• Eine Anleitung für die gelungene Umsetzung des definierten Stils – auch durch das Layout
• Die Terminologie zum Markenkern
• Ein Baukasten für die interne und externe Kommunikation. Die Prämisse: So viele Standardisierungen wie möglich, so viel Individualisierung wie nötig.
• Konsistente Sprachregeln für das Anreden von Personen
• Die Vereinheitlichung von geschlechtergerechter Sprache
• Do’s und Dont’s für die kompetente Beantwortung von Kommentaren auf Google und Social Media

Wir finden: Ein Wording Manual und eine konsistente Sprachkultur sind weder Luxus noch Kosmetik, sondern effektive Werkzeuge für den Unternehmenserfolg und sind unbestrittener Teil einer stringenten Strategie.