19. Dezember Pressefreiheit als Grundpfeiler der Demokratie
In vielen Ländern riskieren Journalisten immer öfter ihr Leben bei der Arbeit. Allein 2018 wurden 80 getötet, die Hälfte davon in Afghanistan, Syrien, Mexiko, Jemen und Indien. Erschreckend ist, dass immer mehr Journalisten auch außerhalb von Kriegsgebieten ermordet werden und die Täter und Auftraggeber zumeist unbehelligt davonkommen.*
Wer mit dem Leben davon kommt, dem wird die Freiheit geraubt: Laut Reporter ohne Grenzen wurden heuer 60 Medienschaffende entführt, weitere 350 sind aktuell in Haft. Als Aufdecker und Berichterstatter werden sie bekämpft und mundtot gemacht – sei es, um Spuren zu verwischen, dunkle Machenschaften zu schützen oder Aufklärung zu verhindern.*
Als vierte Macht im Staat sind Journalisten Grundpfeiler jeder Demokratie. Wenn sie in ihrer Arbeit behindert werden, ist das eine Gefahr für jeden Bürger – weltweit und auch hierzulande. Perfide sind Berichterstattungen, die durch wirtschaftliche oder politische Mächte beeinflusst, oder möglicherweise gar nicht veröffentlicht werden, weil sie den Interessen einzelner Organisationen zuwider sind. Nur wohlgesonnene Medien mit Informationen zu versorgen, ist genauso zu verurteilen, wie ein bezahlter Artikel, der nicht als solcher gekennzeichnet ist. Beides rüttelt an demokratischen Prinzipien.
Die Aushöhlung der Demokratie beginnt oft unbemerkt. Oft werden Worte und Botschaften auf dem medialen Schlachtfeld willkürlich zunichte gemacht, verunstaltet, unterdrückt oder an ihrer Verbreitung behindert, bevor sie aufzeigen können, was rechtens ist oder eben nicht.
Pressefreiheit ist Grundrecht und Verantwortung für Bürger und Politiker zugleich – auch in Österreich. Die Verantwortung, sorgsam mit ihr umzugehen, sie einzufordern, wenn sie in Gefahr ist und sie zu verteidigen, wenn sie verunglimpft oder verletzt wird, betrifft uns alle.
Die Jahres-Spende von comm:unications geht heuer erneut an „Reporter ohne Grenzen“. Wer ROG ebenfalls unterstützen möchte, kann das hier tun.
*lt. Jahresbericht 2018 Reporter ohne Grenzen www.rog.at
Sabine Pöhacker, Wien, 19. Dezember 2018
Keine Kommentare