Krisen sind unvorhersehbar und können jeden von uns treffen. Es können alle Unternehmensbereiche sowie relevante Stakeholder:innen betroffen sein. In jedem Fall liegt es aber an den Führungspersonen, das Unternehmen bestmöglich aus der kritischen Situation zu steuern und durch gezielte Kommunikation die Wogen zu glätten.  Wir können Krisen nicht immer vermeiden, aber eine klare Strategie kann den Unterschied ausmachen, ob ein Unternehmen gestärkt oder weiter geschwächt aus einer Krise hervorgeht. In diesem Beitrag stellt Krisenberaterin und Senior Consultant Sabine Pöhacker eine praxisorientierte Checkliste für effektive Krisenkommunikation vor.

1. Strukturen schaffen

Der erste Schritt in der Krisenkommunikation ist die Bildung eines Krisenteams mit klaren Zuständigkeiten. Es sollte festgelegt werden, wie und wann das Team sich abstimmt, und ein fester Sprecher für Medienanfragen definiert werden. Auch vorbereitete Q&As sind ein Muss, um schnell auf potenzielle Fragen reagieren zu können. Zudem ist es essenziell, Medienbeobachtungen und Social Media Monitoring einzurichten, um frühzeitig auf neue Entwicklungen reagieren zu können.

2. Kommunikation gestalten

Eine effektive Krisenkommunikation berücksichtigt alle Stakeholder, einschließlich Mitarbeiter:innen, Kund:innen, Partner:innen sowie Politik und Behörden. Eine klare und zeitnahe Kommunikation ist der Kernpunkt, um Vertrauen zu wahren und Missverständnisse zu vermeiden. Dabei sollten die Bedürfnisse und Erwartungen der verschiedenen Stakeholdergruppen beachtet und die Kommunikation über geeignete Kanäle gesteuert werden.

3. PR- und Medienarbeit proaktiv steuern

In Krisenzeiten kann die Medienarbeit entscheidend sein. Ein vorbereitetes Statement hilft, eine konsistente und klare Botschaft zu vermitteln. Unternehmen sollten nicht nur proaktive Statements bereithalten, sondern auch reaktive Antworten auf Anfragen von Mitarbeiter:innen, Stakeholdern bzw. Medien schnell und korrekt formulieren können. Besonders in Zeiten von Social Media müssen Unternehmen ihre Online-Kommunikation aktiv managen und auf kritische Beiträge professionell reagieren.

4. Nach der Krise ist vor der Krise

Schon die alten Chinesen wussten es: Jede Krise birgt auch eine Chance! Das Gelernte hilft, beim nächsten Mal besser gewappnet zu sein. Generell sollte Krisenkommunikation nicht als Option, sondern als Notwendigkeit in jedem Unternehmen implementiert werden.  Wer gut vorbereitet ist, kann schneller und besser reagieren, präventiv agieren, und zudem seine Reputation schützen, wenn nicht sogar stärken. Unternehmen sollten regelmäßig ihre Krisenkommunikationsstrategie überprüfen und sicherstellen, dass alle Prozesse gut eingespielt und aktuell sind. Wenn Sie professionelle Unterstützung bei der Entwicklung oder Optimierung Ihrer Krisenkommunikation benötigen, kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen, Ihr Unternehmen für den Ernstfall zu wappnen!